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17.03.2018, 00:35 Uhr
Inklusionsideologie des Kreisschuldezernenten Fleischmann wird zulasten der Förderschulen durchgesetzt; keine Aussage zu „Campi“ in Dieburg und Weiterstadt
CDU-Kreistagsfraktion kritisiert Fortschreibung des Schulentwicklungsplans 2018 – 2023
Die CDU-Kreistagsfraktion kritisiert den nun endlich vorliegenden Entwurf der Fortschreibung des Schulentwicklungsplans (SEP) 2018 – 2023 als mutlos, unausgegoren und mit vielen ideologischen Phantasien behaftet. Nachdem die jahrelangen Bemühungen für einen gemeinsamen SEP mit der Stadt Darmstadt erneut gescheitert sind, legte der Kreisschuldezernent Christel Fleischmann (Bündnis 90/Die Grünen) nach einer weiteren Verzögerung von über einem halben Jahr endlich den Fortschreibungsentwurf in der November-Kreistagssitzung vor.
Bild: Christiane Lang
„Allerdings beschäftigen sich die ersten Seiten fast ausschließlich mit den Erfahrungen aus der Bildungsregion Darmstadt & Darmstadt-Dieburg. Für uns als CDU hat die Bildungsregion bis auf die gemeinsame Teilnahme am ‚Pakt für den Nachmittag‘ und der jährlichen Bildungskonferenz nur hohe Kosten produziert. Wir hätten uns hier mehr Inhalte und Gemeinsamkeiten mit dem Ziel der gemeinsamen Schulentwicklungspläne für die allgemein bildenden Schulen und auch die Berufsschulen gewünscht“, kritisiert der schulpolitische Sprecher Sebastian Sehlbach.

Die drei Schwerpunkte des SEP sind Ganztag, Inklusion und der demographische Wandel. Im Bereich Ganztag spricht sich der Kreistag für die gebundene rhythmisierte Ganztagsgrundschule (bis 14:30 Uhr) aus. Zudem sollen möglichst alle Grundschulen am ‚Pakt für den Nachmittag‘ teilnehmen. Der demographische Wandel – auch im Landkreis Darmstadt-Dieburg – erfordert zum einen den Bau dreier neuer Grundschulen (Babenhausen, Griesheim und Weiterstadt), zum anderen aber auch den Erhalt kleiner Grundschulen (wie z. B. der Wiebelsbacher Schule mit jahrgangsübergreifenden Klassen) nach dem Konzept ‚Kurze Beine, kurze Wege‘. „Hinter diesen beiden Schwerpunkten stehen wir als CDU-Schulpolitiker und unterstützen den Landkreis bei deren Umsetzung“, erläutert die junge Kreistagsabgeordnete Ann-Katrin Brockmann. „Allerdings lehnen wir die Schließung von Förderschulen ab. Zur Wahlfreiheit der Eltern und Kinder gehört neben der inklusiven Beschulung an einer Regelschule auch die Möglichkeit der bewussten Wahl einer Förderschule als Lernort.“ Deshalb setzen sich die Christdemokraten sowohl für den Erhalt der Dahrsberschule in Seeheim-Jugenheim, als auch der Anna-Freud-Schule in Weiterstadt ein, die der Kreisschuldezernent schließen lassen möchte. „Unsere Position lautet: Inklusion erfolgreich gestalten – Förderschulen erhalten! Es freut mich sehr, dass wir zu dieser Thematik mit den betroffenen Eltern und dem Staatssekretär im Kultusministerium Dr. Manuel Lösel intensiv diskutieren konnten“, berichtet der Fraktionsvorsitzende Lutz Köhler von der Veranstaltung am Dienstag in Seeheim-Jugenheim. „Auch das Land Hessen muss im Bereich der Lehrerversorgung deutlich nachsteuern, wenn die Inklusion an Regelschulen dauerhaft umgesetzt werden soll.“

„Verwundert sind wir auch, dass gerade zu den großen Projekten in Dieburg (‚Campusplanung‘, geplante Schulrochade Alfred-Delp-Schule und Goetheschule) keine Aussagen im SEP getroffen werden. Auch die Masterplanung für den ‚Campus‘ in Weiterstadt wird nur in Aussicht gestellt. Hier haben wir uns endlich einmal belastbare Aussagen gewünscht und werden wieder vertröstet“, ärgert sich Sehlbach. „Gerade in Dieburg muss zeitnah etwas geschehen, auch um die chaotische Parkplatzsituation zu lösen. Trotzdem sind wir bei einem Bau eines Parkhauses – gerade wegen der immensen Kosten für die Allgemeinheit durch die Abrechnung über die Schulumlage – sehr skeptisch.“

Der Schularbeitskreis der Kreistagsfraktion ist ständig mit den Schulen vor Ort im Gespräch. Daher wurden in den letzten Monaten bzw. werden in den nächsten Wochen bis zur Beschlussfassung des SEP am 23. April 2018 im Kreistag die Eichwaldschule in Schaafheim, die Wiebelsbacher Grundschule, die Anna-Freud-Schule in Weiterstadt, die Dahrsbergschule in Seeheim-Jugenheim und die Alfred-Delp-Schule in Dieburg besucht. „Gerade die Eichwaldschule hat es die letzten Jahre sehr hart getroffen. Zunächst wurde die Sanierung über zehn Jahre verschoben, dann kam noch der Schimmelbefall hinzu und die Schule hatte Befürchtungen, dass weitere Schülerinnen und Schüler abwandern könnten. Auch deshalb setzen wir uns für ein verlässliches Angebot von der ersten bis zur zehnten Klasse an der Eichwaldschule ein“, ergänzt Brockmann.

Der unzureichende Entwurf des Schulentwicklungsplans passt zur aktuellen Arbeit des Kreisschuldezernenten Fleischmann. „Das Schulbauprogramm dauert immer länger (mindestens bis 2021) und wird deutlich teurer (über 500 Millionen Euro). Von seinen Visionen zu den Schulgroßküchen hört man auch nichts mehr, ein richtiges Konzept zur Zukunft des Schulschwimmens will er nicht vorlegen und Eltern und Schüler, die sich bei ihm beschweren wollen (z. B. Eichwaldschule oder Anna-Freud-Schule), bügelt er einfach ab. So stellen wir uns die Arbeit eines hauptamtlichen Kreispolitikers nicht vor und sehnen dem Ende seiner Amtszeit entgegen“, kritisieren Köhler und Sehlbach abschließend.

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